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Auch wir kennen die verständnislosen Gesichter und Vernunftargumente der Neuwagen-Besitzer, wenn wir mit Begeisterung von unseren Old- und Youngtimern schwärmen: Benzinverbrauch, Sicherheit, Komfort, technische Entwicklung, Umweltschutz, Preis, Motorleistung, etc. Scheinbar gibt es kaum Argumente, wo unsere automobilen Schätze punkten können. Wirklich nicht?

 

In den letzten zwanzig Jahren boomte das Oldtimer-Hobby und der Besitz eines Youngtimers wurde populär, und wir finden, dies hat sehr gute Gründe. Einige davon wollten wir hier festhalten.

I

Durchdachte Investition

Ein Neuwagen verliert in den ersten Jahren jährlich 20 bis 40% an Wert, oft können es mehr sein. Ein gut erhaltener Oldtimer hingegen hat vernünftige Chancen, nach 5 bis 10 Jahren Fahrspass erneut seinen Verkaufspreis zu erzielen. Hat man in die richtige Marke investiert und ein gut gepflegtes Modell in seinem Besitz, darf man sogar mit einer Wertsteigerung rechnen. Natürlich stehen allfälligen Wertgewinnen die Kosten für Unterhalt, Pflege und Betrieb gegenüber, jedoch macht ein polierter Klassiker auf der Landstrasse grenzenlos viel mehr Spass als ein teures Ölgemälde an der Wand oder eine Aktie im Depot.

II

Ressourcen schonen

Ein modernes Auto ist sparsam im Verbrauch, bei der Herstellung wird auf das Einhalten von Öko-Zertifikaten geachtet und moderne Katalysatoren filtern jeden Schadstoff aus der Luft. Dieser Punkt geht wohl an die Neuwagen? Wir sind der Überzeugung, dass der Ressourcenaufwand für einen Neuwagen und die Umweltbelastung durch das Entsorgen eines alten Autos in jedem Fall zu hoch sind, um einen Neuwagenkauf zu rechtfertigen. Einen Oldtimer weiterfahren zu lassen ist für die Umwelt besser. Und ist der Verbrauch wirklich so hoch? Ein Golf II aus den 80er Jahren kommt locker mit 7 Litern auf 100km aus. Etwa genausoviel braucht der moderne Golf. Warum? Sitzheizung, ABS, elektrische Fensterheber, Klimaanlage, usw brauchen eine Unmenge an Strom, welche mit Benzin produziert werden will - auf 100km schenken sich diese Autos also kaum was.

III

Sicherheit

7 Airbags, Knautschzonen, elektronische Fahr- und Parkhilfen, Abstandssensoren. Und dennoch tauchen Oldtimer kaum in der Unfallstatistik auf. Warum? Wir glauben es liegt an der bewussteren Fahrweise eines Oldtimerfahrers. Er geht weniger Risiken ein, ist auch mit tieferer Geschwindigkeit zufrieden und fährt vorausschauender. Ausserdem ist sein Armaturenbrett und seine Mittelkonsole nicht überhäuft mit gefühlten 150 Druckknöpfen, ein Klassiker ist meistens sehr schlicht und einfach zu bedienen. Und nicht zuletzt hat kaum ein modernes Auto eine derart unbeschränkte Sicht nach allen Seiten wie die Klassiker aus den Siebzigern. Und schlussendlich ist es wohl die entspannte Fahrweise die den Oldie-Freunden zu einem längeren Leben auf der Strasse verhilft.

IV

Freude

Und wen auch diese Vernunftsargumente nicht überzeugen mögen, der ist eventuell für den wichtigsten Grund einen Oldtimer zu besitzen offen: Ein altes Auto macht Freude! Kein modernes Gefährt vermag soviel Emotionen und Fahrspass zu vermitteln wie ein gut gewarteter Klassiker! Hier kann man die Technik noch erleben, man hört den Motor, man lenkt mit eigener Kraft und spürt die Strasse. Die Fortbewegung wird intensiver wahrgenommen, der Weg ist endlich wieder das Ziel. Wahrscheinlich sitzen Besitzer eines Klassikers darum so oft mit einem breiten Grinsen hinter dem Steuer.